Kaum größer als eine Kaffeebohne – Im-Ohr-Hörgeräte

Nahezu unsichtbare Im-Ohr-Hörgeräte auf einer Hand, so groß wie eine Kaffeebohne

Kaum eine Branche verzeichnet ein derart rasantes technisches Fortschreiten wie die Hörakustik. Jahr für Jahr präsentieren Hersteller ihre neuesten Modelle, wobei Hörgeräte immer kleiner werden – einige sind mittlerweile kaum noch zu erkennen. Diese jüngste Entwicklung ermutigt viele Menschen mit Hörbeeinträchtigungen dazu, tatsächlich den Schritt zum Hörakustiker oder HNO-Arzt zu wagen, da viele von ihnen Bedenken haben, ein Hörgerät zu tragen. Im Rahmen unseres Interviews enthüllt Hörexpertin Sybille Wiedenmann, Details zu nahezu unsichtbaren Hörgeräten.

Redaktion: Für viele Kunden ist es entscheidend, dass ihr Hörgerät möglichst unauffällig ist. Welche Arten von Hörgeräten gibt es?

Sybille Wiedenmann: Wir unterscheiden zwischen zwei Arten von Hörgeräten: solchen, die im Ohr getragen werden, und solchen, die hinter dem Ohr getragen werden. Mittlerweile gibt es für beide Varianten Modelle, die kaum größer als eine Kaffeebohne sind.

Redaktion: Sind Im-Ohr-Hörgeräte für jeden Kunden geeignet?

Sybille Wiedenmann: Im-Ohr-Lösungen eignen sich für Kunden mit leichtem bis mittelgradigem Hörverlust. Es gibt verschiedene Bauformen. In den letzten Jahren sind Hörgeräte, die direkt im Gehörgang sitzen, besonders beliebt geworden. Allerdings sind diese Modelle nicht für Kunden mit einem zu kleinen Gehörgang geeignet. Das Gehäuse des Hörgeräts muss ausreichend Platz bieten, um die gesamte Technik unterzubringen.

Redaktion: Wie verhält es sich bei den hinter-dem-Ohr-Modellen?

Sybille Wiedenmann: Die Mini-Hörgeräte verschwinden nahezu unsichtbar hinter dem Ohr des Trägers. Lediglich ein dünner, transparenter Schallschlauch führt vom System in den Gehörgang. Dadurch fällt das Hörgerät selbst bei Personen mit kurzen Haaren kaum auf.

Redaktion: Bietet jeder Hörakustiker Im-Ohr-Hörgeräte an?

Sybille Wiedenmann: Nein, nicht jeder Hörakustiker führt Im-Ohr-Hörgeräte. Daher ist es wichtig, bei der Wahl eines Hörakustikers darauf zu achten, ob er die gewünschte Art von Hörgeräten anbietet. Im-Ohr-Hörgeräte werden individuell angefertigt und ihre Herstellung erfordert umfangreiches Fachwissen. Entscheidet sich ein Kunde für ein Im-Ohr-Hörgerät, wird zunächst ein Abdruck des Ohres genommen. Dazu wird dem Kunden für kurze Zeit eine Silikon-Masse in den Gehörgang eingeführt, die anschließend aushärtet. Das winzige Gehäuse des Hörgeräts wird basierend auf diesem Abdruck hergestellt. Der Abdruck wird eingescannt, um ein dreidimensionales Computerbild zu erstellen und das Gehäuse so klein wie möglich zu gestalten. Die Technik und die Batterie müssen darin Platz finden. Zusätzlich wird oft eine Belüftungsbohrung eingebaut, um das Ohr zu belüften.

Redaktion: Welche Vorteile bieten die unsichtbaren Hörgeräte?

Sybille Wiedenmann: Ein großer Vorteil liegt in ihrer Ästhetik. Die Hörgeräte sind nahezu unsichtbar und werden von anderen kaum wahrgenommen. Zudem ermöglicht die Platzierung im Ohr eine direkte Schallaufnahme, wodurch Stimmen und Geräusche klarer klingen und dem natürlichen Hören sehr nahekommen. Im Gegensatz dazu sitzen bei anderen Hörgeräten die Mikrofone hinter dem Ohr, was zu unterschiedlichen Klangerlebnissen führen kann, da jede Ohrmuschel eine einzigartige Form aufweist.

Sie wollen nahezu unsichtbare Im-Ohr-Hörgeräte testen?

Im Fachgeschäft von Wiedenmann und Philipp Hörsysteme haben Sie aktuell die Möglichkeit, maßgefertigte Im-Ohr-Hörgeräte die im Gehörgang verschwinden unverbindlich zu testen.

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